Kreisau im 19. Jahrhundert
Dort errichtete er für seine Frau, die am 24. Dezember 1868 im Alter von 43 Jahren früh verstorben war, ein Mausoleum am Kapellenberg, das dort noch heute zu finden ist.
An den Generalfeldmarschall erinnern auch zwei große Fresken, die im Treppenhaus des Schlosses zu sehen sind. Sie wurden vom damaligen Hausherrn, Wilhelm Graf von Moltke, im Jahr 1900 anlässlich des 100. Geburtstags von Helmuth Graf von Moltke bestellt. Die Bilder stellen auf tendenziöse Art einerseits den Einzug deutscher Truppen in Paris am 1. März 1871 ("Die Vergeltung") und andererseits die Plünderung Lübecks durch französische Truppen am 8. November 1806 ("Die Schande") dar. Auf beiden Fresken ist der Generalfeldmarschall zu sehen.
Jürgen Telschow, seit Gründung der Stiftung ehrenamtlich in deren Gremien tätig, erinnert:
Als es nach 1990 um Sanierung und Wiederaufbau in Krzyzowa/Kreisau ging, war es eine Frage, ob es richtig wäre, sie zu erhalten. Erschienen sie doch manchen als ein Teil der Geschichte des Ortes, den man besser vergessen sollte, weil er gar zu sehr an den preußischen Militarismus erinnert. Doch die Skrupel waren stärker auf deutscher als auf polnischer Seite, und so war es schließlich eine Selbstverständlichkeit, die Bilder wie das wenige andere originale Interieur zu restaurieren. Damit haben wir sie, müssen sie interpretieren und uns mit ihnen auseinandersetzen. Hierbei kommen wir nicht um den Blick in die Geschichte herum, müssen auch sie darstellen. Wie alle Beschreibung der Geschichte kann auch diese nicht objektiv sein, denn eine objektive, einzig richtige, Darstellung der Geschichte gibt es nun einmal nicht. Wer vorgibt, sie zu präsentieren, täuscht sich und andere. Es gibt nur Sichtweisen, die zur geistigen Auseinandersetzung herausfordern.