Jahresthema 2016–2017: Baustelle Europa
Wie können geteilte Erinnerungslandschaften und Resonanzräume aussehen, in denen die unterschiedlichen Geschichten und Erfahrungen der Europäer*innen sich widerspiegeln? Gelingt die Renovierung des politischen Projekts einer immer engeren Union angesichts neuer Grenzen, Kriege und Nationalismen? Und welchen Beitrag können Bildungs- und Begegnungsprojekte leisten, damit sich Menschen in die Gestaltung von Räumen gesellschaftlicher und politischer Teilhabe einbringen können?
Kreisau/Krzyżowa ist ein Projekt von Bürger*innen, die sich für das Zusammenwachsen Europas einsetzen, geboren aus dem historischen Moment der Überwindung des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa. Im Jahr 2015 sind in Europa neue Bruchstellen entstanden: Eine zunehmende ökonomische Spaltung lässt Menschen daran zweifeln, ob die Europäische Union mehr ist als eine Wirtschaftsgemeinschaft. Neue Zäune und das wachsende Bedürfnis nach Abgrenzung untereinander und gegenüber Geflüchteten und Migrant*innen prägen den Kontinent. Vor diesem Hintergrund laden wir dazu ein, den europäischen Raum neu und weiter zu denken: Als einen kulturellen und politischen Raum, der sich durch die Vielfalt der Menschen, die in ihm leben, weiter entwickeln und verändern kann – und in dem neue Antworten für die Welt von Morgen entstehen. Dazu werden im Jahr 2016 Projekte in den Themenbereichen Menschenrechte und Zeitgeschichte, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Generationendialog und Inklusion stattfinden.